Krankheiten
Pilz – Milben – Stechmücken / Zecken – Sommerekzem – Muskulatur, Sehnen, Bänder – Hufkrankheiten – Koliken
Mögliche Krankheitsanzeichen bei Pferden
- Macht das Pferd einen munteren Eindruck? Ist es bei Ansprache aufmerksam oder steht es vielleicht eher verhalten in einer Ecke des Stalls?
- Welche Körperinnentemperatur hat das Pferd? Ab einem Wert von 38,0°C wird von erhöhter Temperatur gesprochen. Es ist wahrscheinlich, dass sich der Ausbruch einer Infektionskrankheit anbahnt.
- Hat es gefressen und wurde beobachtet, ob es getrunken hat?
- Zeigt das Pferd Nasen- oder Augenausfluss? Hat man es husten gehört?
- Belastet das Pferd alle vier Gliedmaßen gleichmäßig oder sind vielleicht sogar Verletzungen zu sehen?
- Hat das Pferd geäppelt? Wurde das das Absetzen von Urin beobachtet?
- Wie sind die Äppel beschaffen? Hat das Pferd vielleicht Durchfall?
Eine ansteckende Krankheit im Reitstall: Verantwortung, Kommunikation und die Zusammenarbeit mit einem Tierarzt
- Zum Schutze aller Pferde des Hofes und auch der Pferde in der näheren Umgebung ist es wichtig, mit hohem Verantwortungsbewusstsein alle notwendigen Hygienemaßnahmen umzusetzen, auch wenn diese teilweise hart erscheinen mögen und teilweise zeitaufwändig sind.
- Die Kommunikation zwischen den Verantwortlichen des Pferdebetriebs und den beteiligten Personen, wie Pferdebesitzern oder Reitbeteiligungen, sollte offen und effektiv gestalten sein.
- Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten für die Durchführung und Koordination aller Hygienemaßnahmen sollten geklärt und festgelegt sein. Hilfreiche Infos hierzu finden sich im Kapitel 7.
- Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden, federführenden Tierarzt, dem Stallbetreiber und den Pferdebesitzern hilft, den Ausbruch der ansteck- enden Krankheit bestmöglich zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Empfehlenswert sind in dieser Zeit regelmäßige Hofbesuche dieses Tierarztes. So können nicht nur betroffene Pferde behandelt und verdächtige Pferde untersucht werden, sondern auch beratenden Gespräche zwischen dem Tierarzt, den Pferdebesitzern und anderen beteiligten Personen leicht stattfinden.
- Eine Meldung der Krankheitsfälle auf der Betriebs- oder Vereinshomepage wird empfohlen.
- Alle genannten Maßnahmen können zum einen Überreaktionen und Panik vorbeugen und tragen zum anderen dazu bei, die ansteckende Krankheit erfolgreich zu bekämpfen, damit die Gesundheit der Pferde geschützt und die Verbreitung der Infektion auf andere Pferde möglichst verhindert wird.
Eine ansteckende Krankheit ist ausgebrochen: Die wichtigsten Hygienemaßnahmen auf einen Blick
- Der Tierarzt wird benachrichtigt. Für die Behandlung der betroffenen Pferde und die erleichterte Koordination von Hygiene- und Quarantänemaßnahmen wird ein federführender Tierarzt, in der Regel durch den Stallbetreiber, festgelegt.
- Das betroffene Pferd wird isoliert von den übrigen Pferden untergebracht, idealerweise im Kranken- bzw. Quarantänestall.
- Die Isolation des Pferdes geht mit hohen Hygieneauflagen einher: Schutzkleidung und -schuhe, getrenntes Equipment und vieles mehr.
- Die augenscheinlich gesunden Pferde des Reitstalls werden in zwei Gruppen unterteilt, und zwar in Pferde, die keine Krankheitsanzeichen aufweisen und keinen Kontakt zu erkrankten Pferden hatten und in Pferde, die ebenfalls gesund erscheinen, allerdings Kontakt zu erkrankten Pferden hatten.
- Die Arbeitsrichtung im Reitstall geht von „gesund“ zu „krank“. Nicht erkrankte Pferde stehen unter Beobachtung, ob Krankheitsanzeichen auftreten. Allen voran ist dabei das Messen der Körperinnentemperatur wichtig!
- Der Personenverkehr auf der Anlage wird auf das Notwenigste beschränkt.
- Quarantäne des Reitstalls: Weder sollten Pferde den Hof verlassen, noch sollten neue Pferde ankommen.
- Umliegende Pferdebetriebe sollten über das Auftreten der Krankheit informiert werden.
- Die Hygiene- und Quarantänemaßnahmen sollten so lange aufrechterhalten werden, bis der Tierarzt Entwarnung geben kann.
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